Seminargestaltung

Als Dozent ist es mir wichtig, Methoden und Inhalte so zu gestalten, dass sich primär das Potenzial der Teilnehmer entfaltet. Die Methoden sind so gewählt, dass die Phantasie Möglichkeiten für Zusammenhänge und Assoziationen „erfinden“ kann. Erst in einem zweiten Schritt können sich das Wissen und die Fertigkeiten auf diesem bereiteten Boden vermehren und anschließend gut verwurzeln.
Auf dieser Grundlage biete ich schwerpunktmäßig zu folgenden Themen Seminare an:

  • kollegiale Beratung im Team (Intervision)
  • Fallanalyse und Hilfeplanung
  • ressourcenorientiertes Arbeiten
  • Organisationskultur – Wirkung und Wirksamkeit

 

(1) Gut geleitet in eigener Regie – Moderatorenwerkstatt Intervision, Kollegiale Beratung im Team

Wer hat noch nicht die Erfahrung gemacht, dass Teambesprechungen ineffektiv sind, chaotisch verlaufen, am Thema vorbei gehen oder sich in endlosen Diskussionen festfahren?
In unserer Moderatorenwerkstatt Intervision können Teams eine neue (alte) Erfahrung machen: Vielfalt der Ideen und Perspektiven nicht als Hindernis, sondern als wertvolle Ressource!
Professionelle und effektive Fallbesprechungen im Team auf der Grundlage eines selbstmoderierten und kreativen fachlichen Austausches. Einführung in die Theorie und Praxis der kollegialen Beratung.
Die Teilnehmer werden dabei mit der Moderation und Durchführung des Intervisionsmodells so weit vertraut gemacht, dass sie anschließend unmittelbar in der Lage sind, Intervision in ihrem Arbeitskontext praktisch anzuwenden.

Themen/Inhalte

  • Vermittlung der Struktur und Regeln der kollegialen Beratung
  • Vermittlung von Moderationsmethoden und -techniken
  • Training mit Fallbeispielen aus der Berufspraxis der Teilnehmer
  • Klärung von Fragen der Anwendung und Handhabung des Modells unter den konkreten Bedingungen der Berufspraxis der Teilnehmer.
(2) Effektive Werkzeuge – Fallanalyse und Hilfeplanung

Methoden und Techniken Systemischen Case Managements

In diesem Seminar geht es darum, die Teilnehmer mit dem Gebrauch von Werkzeugen vertraut zu machen, die sie dabei unterstützen, Hilfeprozesse effektiv zu gestalten und zu strukturieren. Im Mittelpunkt steht dabei das Verfahren des Systemischen Case Managements, das darauf ausgerichtet ist, den Hilfeprozess in erster Linie über die Hilfeziele zu steuern. Auf der Grundlage dieses methodischen Ansatzens erarbeiten sich die Teilnehmer anhand von Fallbeispielen aus ihrer beruflichen Praxis modellhaft ein fallspezifisches Hilfeset.

Themen/ Fragen

  • Wie bilde ich im systemischen Sinne hilfreiche Arbeitshypothesen?
    lösungsorientierte Kontext- und Auftragsklärung:
  • Wie gelingt die Verständigung der Beteiligten auf ein gemeinsames Thema und gemeinsame Ziele (Zielbestimmung)
  • Wie begrenze ich meinen Auftrag sinnvoll? Die Kunst, Komplexität zu reduzieren.
  • Wie mache ich mich überflüssig? Fallmanagement und Selbsthilfeplanung: Aufgaben verteilen, Selbsthilfepotentiale aktivieren, Vernetzung im lebensweltlichen Umfeld
(3) Entdeckung und Nutzung der Ressourcen. Ressourcen-/lösungsorientiertes Arbeiten mit Klienten

Wie bekomme ich schwierige Klienten und/oder problematische Familien ins Boot? Auf den ersten Blick erscheint die Situation äußerst hoffnungslos und ressourcenarm, die Klienten sind eher skeptisch, ablehnend, wenn nicht sogar im Clinch mit den Hilfe-systemen oder sie wirken resigniert, teilnahmslos. Kooperation scheint nicht möglich.

Im Mittelpunkt dieses Seminar steht der zweite Blick, den wir auf Klienten und deren System werfen können, wenn wir unsere eigene Haltung im Hilfeprozess reflektieren und uns frei machen von den (eigenen) Vorurteilen und Problemfokussierungen, die auf uns in Form von Hilfeplangesprächen, Aktenvermerken und Berichten einstürzen.

Themen/ Fragen

  • In welchen Mustern bewegen sich die am Hilfegeschehen Beteiligten (wie passiert das, dass die Klienten sich nicht eingeladen fühlen?)
  • Wie schafft es das System (die Klienten / die Familien) immer wieder, die gleichen  Probleme zu haben? (Was haben die davon? Was wiederholt sich da?)
  • Wie kann ich herausfinden, welche Ressourcen in den Problemen der Klienten / der Familien stecken?
  • Welche Potentiale nicht genutzt und wie diese aktiviert werden können?

Themen/ Inhalte

  • Der ressourcenreiche Blick auf die Herkunftsfamilie – Genogramm- und Biografiearbeit
  • Der Lebenszyklus und seine Bedeutung für die Familiendynamik
    Musterarbeit: Wie Kooperation mit schwierigen Klienten (Eltern) gelingen kann!
  • Anhand der Fallbeispiele aus der Praxis der Teilnehmer und zahlreicher spielerischer Übungen vermittele ich grundlegende Einblicke in familiendynamische Prozesse, Methoden und Techniken systemischer Klientenarbeit, Elternarbeit und der Biografiearbeit mit Familien, aber auch mit Kindern und Jugendlichen (auch in der Gruppe)
(4) Institution und Organisation

Organisationskultur – Balance zwischen Wirkung und Wirksamkeit

Wenn wir verstehen, wie die Organisation in uns wirkt, und wie wir mit und in der Organisation wirken, können wir wirksamer und aktiver gestaltend an der Entwicklung der Organisation teilhaben. Wir erweitern unsere Entscheidungsspielräume.

Organisationskultur ist der gewachsene Bestand von gemeinsamen grundlegenden Orientierungen, die das Verhalten der Organisationsmitglieder unsichtbar und zumeist unbewusst und unreflektiert steuern. Sichtbaren Ausdruck findet die Organisationskultur in Werten und Normen sowie in Zeichen, Symbolen und Ritualen.

Für den Einzelnen erfahrbar und spürbar wird Organisationskultur über offene und verdeckte Aufträge, ausgesprochene und unausgesprochene Tabus und Erwartungen.

Themen:

  • Geschichten und Mythen
  • Symbole und Zeichen
  • Machtstrukturen
  • Organisatorische Strukturen
  • Kontrollsystem
  • Rituale und Routinen
  • Das Paradigma – Werte und Normen

 

(Bildquelle: Regina Armgart-Ziems)